25.08.14
Große Wanderung von der Platte zum Neroberg und die Kleine Spätsommerwanderung am 31.08.2014
Wandergruppe vor dem Wiesbadener Kurhaus
Nerobergbahn

Wandergruppe vor dem Wiesbadener Kurhaus

Wandergruppe vor dem Wiesbadener Kurhaus
Nerobergbahn

Nerobergbahn

Von der Platte zum Neroberg (Nassauer waren nicht dabei)

Regen Zuspruch fand die große Wanderung des TaunusklubsNeu-Anspach nach Wiesbaden und Umgebung.  Hubert Henrici und Harald Hübner hatten dieTour organisiert und freuten sich sehr darüber am vergangenen Sonntag 26Wanderfreunde begrüßen zu können. Die Fahrt ging mit privaten Pkw über Idsteinund Neuhof zur Platte im Naturpark Rhein-Taunus. Vom dortigen Jagdschloss führteder Weg durch schönen Buchenhochwald zum Goldsteintal und weiter nachSonnenberg. Die Burg Sonnenberg ist heute eine imposante Ruine, die ab dem Jahr1200 von den Grafenbrüdern Heinrich II. und Ruprecht von Nassauzum Schutz von Wiesbaden auf einem Felsen errichtet wurde, als Feste gegendie benachbarten Herren von Eppstein, mit denen esdauerhafte Grenzstreitigkeiten gab. Bei dem Wort „Nassauer“ entflammte eineDiskussion unter den Wanderfreunden, denn den Begriff „Nassauer“ ordnen wirheute im Gleichklang mit „Schmarotzer“ ein, nämlich jemand, der mit der unberechtigtenInanspruchnahme von Leistungen Erfolg hat. Mit anderen Worten bezeichnet daseinen Mensch, der auf Kosten anderer etwas bekommt.

Angeblich ist das folgendem Umstand zuzuschreiben: Da das HerzogtumNassau über keine eigene Universitätverfügte, schloss Herzog Wilhelm von Nassau-Weilburg im Jahr 1817einen Staatsvertragmit dem Königreich Hannover. Die Georg-August-Universität Göttingenwurde dadurch auch zur Nassauischen Landesuniversität. Um den Studenten einenAnreiz zur Aufnahme des Studiums an der je nach Herkunftsort bis zu 300Kilometer entfernten Universität zu bieten, gewährte der Herzog Stipendien inForm einer kostenlosen Verköstigung. Nutzte ein Nassauer Student dieses Angebotnicht, nahm häufig ein Unbefugter, der sich als Nassauer ausgab, dessen Platzund das freie Mahl ein. So ist der Ausdruck „Nassauer“ von Studenten geprägtworden. Der unberechtigte Erhalt von Leistungen erfolgte demnach immer durch „Nicht-Nassauer“und nicht durch echte „Nassauer“.

An der Burgruine vorbei wurde bald der WiesbadenerKurpark erreicht, der bis zum Kurhaus durchquert wurde. Der weitere Verlaufführte durch unsere Landeshauptstadt bis zur Talstation der historischenNerobergbahn. Die Nutzung der Zahnradbahn brachte die Wandergruppe dann hinaufauf den Neroberg, von dem sich wunderbare Ausblicke auf Wiesbaden boten. Auchdie berühmte russisch-orthodoxe Kapelle war nicht weit. Von dort aus ging esdann bergaufwärts zur Platte. Dabei war noch eine  Höhendifferenz von etwa 250 Metern zubewältigen, und das bei einsetzendem starken Regen. Bei den Gesprächen währendder Einkehr zur Schlussrast im Gasthof Jagdschloss Platte war man sich nichtganz einig: „Waren es nun vier oder eher fünf „Highlights“,die während der Wanderung bestaunt werden konnten?"