Wanderwoche im Zittauer Gebirge (Oberlausitz)
Die Geschichte des heutigen Kurortes Oybin ist eng mit dem 514 m hohen Berg Oybin verbunden, auf dem sich die Ruinen von Burg, Kirche und Kloster Oybin befinden. In diesem idyllischen Ort, im Hotel "Oybiner Hof", fanden sich 31 Wanderfreunde des Taunusklubs Neu-Anspach ein, um eine Woche gemeinsam zu wandern und gemütliche Abende zu verbringen. Das Zittauer Gebirge liegt im Süden des sächsischen Landkreises Görlitz. Typisch im Zittauer Gebirge sind die bei Oybin und Jonsdorf befindlichen Sandsteinfelsgebiete, welche von den höchsten Bergen, die aus Phonolith (Klingstein) bestehen, überragt werden. Die höchsten und markantesten Berge sind die Lausche (792 m ü. NN) und der Hochwaldgipfel (749 m ü. NN), welche auch die höchsten Erhebungen östlich der Elbe auf deut-schem Staatsgebiet sind. Natürlich musste der Hochwaldgipfel gleich am ersten Wandertag erklommen werden. Vom Hotel "Oybiner Hof" aus ging es hinauf zur Bergbaude mit dem weithin sichtbaren Aussichtsturm. Der Abstieg erfolgte entlang der Grenze zu Tschechien, vorbei an dem tschechischen Ort Krombach. Am zweiten Tag lockte der höchste Berg in der Lausitz, der Lauschegipfel. Über steile Steinstufen und durch enge Felsschluchten führte der Weg durch die Nonnenfelsen über die Waltersdorfer Warte zum Gipfel. Vor dem Rückmarsch wurde auf tschechischer Seite in der Bergbau-de "Luz", zwecks kleiner Stärkung bei günstigen Preisen, eingekehrt. Auf Grund der Wetterprognose für den nächsten Tag hatten die Wanderführer und das Organisationsteam um Birgitt und Berndt Geiß, Günther Bender und Gudrun Meier eine etwa 16 Kilometer lange Tour mit einigen heftigen Auf- und Abstiegen, die nur bei trockenem Wetter erfolgen sollten, ausgewählt. Der Weg führte vom Hotel aus in Richtung Süden zum Kelchstein, durch den Muschelsaal zum Rastplatz Edmundshütte. Nach der Mittagsrast mit Verpflegung aus dem Rucksack führte der Weg über den Scharfenstein durch die kleine Felsengasse treppauf zum Töpfer (582 m ü. NN). Einem eher beschwerlichen Abstieg zur Teu-felsmühle folgte vor der Heimkehr noch einmal ein Aufstieg zum Ameisenberg (575 m ü. NN).
Aber auch kulturell wurde etwas geboten: Eine Fahrt zur Abtei Marienthal stand auf dem Programm. Nach einem ausgedehnten Spaziergang im Klosterwald, vorbei am östlichsten Weinberg Deutsch-lands, ging es durch das Höllbachtal hinunter an die Neiße, die vom Dreiländereck südlich von Zittau die Grenze zu Polen bildet. Danach konnte man sich einer Führung durch das weitläufige Klosterge-lände mit den kulturhistorisch bedeutenden Konventsgebäuden mit Klosterkirche und Kreuzkapelle anschließen. Am folgenden Tag ging die Fahrt mit der historischen Schmalspur-Dampfeisenbahn von Oybin über Jonsdorf nach Zittau. Diese Verbindung besteht seit dem Jahr 1890. In Zittau wurde eine ausgedehnte Stadtführung mit Einkehr im Restaurant "Klosterstübl" mit seinem "Spezialausschank" geboten.
Der letzte Tag der Wanderwoche hatte es dann noch einmal in sich: Eine knapp 15 Kilometer lange Wanderung auf dem Naturlehrpfad zu den Mühlsteinbrüchen und weiter durch die Jonsdorfer Felsen-stadt. Auf dieser Wanderung konnten fantastische Felsgebilde, bizarre Felsformationen und mit etwas Fantasie sogar Fabelwesen erkundet werden. Da gab es die Orgel-Pfeifen-Steine, die Teekanne, den Dackel, das Nashorn und den Bernhardiner, nur um einige zu nennen. "Ein schönes Wandermärchen als prima Abschluss der Wanderwoche" hörte man unisono aus den Reihen der Wanderfreunde.