15.09.15
Bericht zur Hüttentour Rund um das Grödnertal
Alle Teilnehmer
Leiter an der Nivesscharte
Gegenverkehr im Klettersteig
Pisciaduhütte

Alle Teilnehmer

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Gegenverkehr im Klettersteig
Pisciaduhütte

Leiter an der Nivesscharte

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Leiter an der Nivesscharte
Gegenverkehr im Klettersteig
Pisciaduhütte

Gegenverkehr im Klettersteig

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Leiter an der Nivesscharte
Gegenverkehr im Klettersteig
Pisciaduhütte

Pisciaduhütte

Südtirol, St. Ulrich, Sella, Seiser Alm und viel Sonne, das war es, was uns fünf Wanderer in fünf Etappen erwartet  hatte.

Wir entschieden uns in diesem Jahr die Hüttentour des Taunusklubs vom 28.08 - 01.09.2015 in die weltbekannte Region der Dolomiten zu verlegen. Es war klar, dass wir unterwegs auch auf viele andere Bergbegeisterte stoßen würden. Trotzdem gab es auch Winkel der Stille und Ursprünglichkeit.

Nach der langen Anreise mit dem Auto trafen wir am Nachmittag in St. Ulrich ein. Für den ersten Tag nach einer so langen Fahrt angemessen, nahmen wir für den Aufstieg die neu gebaute Standseilbahn Raschötz in Anspruch. Auch so blieben noch eineinhalb Stunden bis zur Brogleshütte. Im Schatten der Geislerspitzen war es recht urig. Mitten auf einem Bauernhof mit Kühen, Schweinen, Hasen, Hühnern usw. und das in über 2000 Meter Höhe. Noch dazu war unser Zimmerlager direkt über dem Kuhstall gelegen. Es war ein schöner Abendund auch die Nacht war erholsam.

Die zweite Etappe sollte die anstrengendste und längste der Tour werden. Kurz nach dem Start konnten wir in weiter Entfernung das Mittagsziel, die Schlüterhütte, bereits sehen. Doch der Weg zog sich, und so brauchten wir dreieinhalb Stunden. Die Rast tat uns gut. Das war auch notwendig, denn die Übergänge der Roascharte und der Nivesscharte lagen jetzt vor uns. Und die hatten nicht nur ordentlich Höhenmeter, sondern auch leichte Kletterei als Herausforderung. Kletterei war Neuland für die meisten der Gruppe. Aber es ging mit Ruhe und Konzentration an die Sache, und so konnte uns auch die Leiter gegen Ende des Aufstiegs nicht aufhalten. Auf der Puetzhütte angekommen waren wir kaputt, aber auch sichtlich stolz auf unsere Leistung. Das Alpenglühn bei Sonnenuntergang und die Gesselligkeit waren die Zugabe.

Am Morgen ging es weiter zum Grödner Joch. Entlang des faszinierenden Weges durch die Nadeln und Felsblöcke hinter dem Cirjoch, kamen wir am frühen Mittag zur Jimmy´s Hütte. Die Hütte in guter Lage war ein Augenschmaus und auch der  Küche war unser Prädikat hervorragend sicher. So war der Aufstieg zwar nicht leichter, aber lies sich mit einem guten Gefühl an. Auch wenn der Ausblick auf den Weg, den es beim Anblick auf das Sellamassiv gar nicht zu geben schien, schon ein komisches Gefühl hervor rief. Wir stiegen durch das Val Setus auf. In dieses kleine und steile Tal konnten wir erst kurz vor dem Eintritt einsehen. Bis dahin schien es, als wäre eine Überwindung der Steilwände für uns unmöglich. Nach dreiviertel des Aufstiegs kamen wir wieder an einige leichte Kletterpassagen. Da es bereits früher Nachmittag war und diese Route auch als Rückweg des Pisciadu-Klettersteigs beliebt ist, hatten wir entsprechend Gegenverkehr. Auf Wanderwegen ist das ja keine große Sache, doch an Kletterstellen mit Seilsicherungen bedeutete das für uns ordentliche Wartezeiten. Die Geduld hatte sich aber absolut gelohnt. So kamen wir doch recht früh zum Höhepunkt der Tour zur Pisciaduhütte am gleichnamigen See gelegen. Die Nachmittagsgestaltung wurde dann sehr unterschiedlich durchgeführt. Von dem ausgiebigen Verweilen auf der Terrasse vor der Hütte, über ein sehr erfrischendes Bad im fast eiskalten See, bis hin zur Besteigung der Cima Pisciadu.

Der vierte Tag begann wieder mit viel Sonnenschein. Wir gingen in Richtung Piz Boe, um dann durch das romantische Val Lasties zur Sellajochstraße abzusteigen. Nach einem Wegstück an der Straße erreichten wir das Sellajoch und waren wieder inmitten von Autos, Bussen und vielen Touristen. So ging es recht schnell weiter zur Plattkofelhütte, der letzten Station der Runde. Der Marsch hatte nicht viele Höhenmeter, war aber durch die Länge recht fordernd. Die erfrischende Dusche und das sehr gute Abendessen ließen uns beinahe vergessen, dass am nächsten Tag bereits die letzte Etappe der Tourbevorstand.

Nach dem reichhaltigen Frühstück folgten wir der Beschilderung die uns quer über die Seiser Alm wieder zurück nach St. Ulrich führte. Im Ortszentrum angekommen starteten wir nach dem gemeinsamen Mittagessen die Heimfahrt mit dem Gefühl nicht das letzte Mal in Südtirol gewesen zu sein.

Uwe Trieschmann