12.10.09
WANDERWOCHE in OSTTIROL

Die Wanderwoche 2009 in Osttirol

Vom 12. bis 19. September erkundeten 33 Mitglieder und Freunde des Taunusklubs Neu-Anspach während der diesjährigen Wanderwoche die Bergwelt Osttirols südlich des Alpenhauptkammes. Ausgangspunkt der Wanderungen war das wunderschön gelegene Landhotel Dolomitenhof in Tristach, einem Stadtteil der Osttiroler Metropole Lienz.

Gleich nach der Ankunft am Samstagnachmittag brachen die Tauniden bei noch herrlichem Spätsommerwetter zu einem ersten Erkundungsspaziergang auf. In der etwa 4 km entfernten Dolomiten-Waldschenke bei Amlach konnten sich die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen und auch dem einen oder anderen Glas Bier nach der langen Fahrt ein bißchen erholen.

Am nächsten Morgen wurde über die steile, kurvenreiche Mautstraße bis zu dem Wanderparkplatz unterhalb der bereits auf 1616 m gelegenen Lienzer Dolomitenhütte gefahren. Von dort ging es zunächst bei mäßiger Steigung, dann aber immer steiler werdend, bis zur Karlsbader Hütte mitten in den Lienzer Dolomiten auf einer Höhe von 2261 m ü. NN. Beim Abstieg kündigte sich schon das berüchtigte „Adriatief“ an, das die Gruppe im Laufe der Woche mehr oder weniger ständig verfolgte.

An dem folgenden Montagmorgen hatte es bereits bis auf etwa 1500 m herunter geschneit und im Tal regnete es in Strömen, so dass die geplante Wanderung erst einmal verschoben werden musste. Nachdem einige am Vormittag die Provinzhauptstadt Lienz zu einem Einkaufsbummel aufgesucht hatten, wurde am Nachmittag doch noch eine gut zweistündige Wanderung von dem Landgasthaus Kreithof aus bis zu dem bekannten Wallfahrtsort Maria Lavant auf dem Kirchbichl mit den beiden Kirchen St. Ulrich und St. Petrus und Paulus – natürlich schwer bewaffnet mit Schirmen unternommen.

Am nächsten Tag waren die Berggipfel immer noch von dichten Wolken umhüllt, es blieb aber weitgehend trocken. Zum Matreier Tauernhaus, unterhalb des Felbertauerntunnels, wurde gefahren  und von dort auf der Fahrstraße über Außergschlöß bis zum Venedigerhaus im Innergschlöß gewandert. Da der schmale, romantische Wandersteig über die Hohe Achse wegen Lawinengefahr und Muren gesperrt war, musste der feste Weg genommen werden. Auf dem Rückweg wurde in der idyllischen Felsenkapelle zu einer kurzen Andacht eingekehrt.

Mittwochmorgen – auch heute blieben die Berge wolkenverhangen. Ein „Gipfelsturm“ war nicht möglich. Alternativ wurde über Matrei durch das Tal der Isel bis zu dem Wanderparkplatz Ströden im hinteren Virgental gefahren. Vorbei an der fantastischen Kulisse der Umball-Wasserfälle führte die Wanderung bis zur Clara Hütte (2038 m), die auf dem letzten Abschnitt nur über einen Notsteig zu erreichen war, da ein Erdrutsch den normalen Weg verschüttet hatte.

Für den nächsten Tag war endlich besseres Wetter angesagt, und so fuhr die Gruppe von Matrei mit der Goldried-Bergbahn hinauf in das weitläufige Skigebiet unterhalb des Großglocknermassivs. Die Wanderung auf dem Panoramaweg bis zum Kals-Matreier Törlhaus mit weitem Blick ins Virgental hinunter stimmte die Wanderschar in Hochstimmung. Ein Teil der Truppe wanderte noch bis zur Blauspitze, doch war die dortige Berghütte geschlossen. Der Weg zurück zur Bergstation führte dann natürlich wieder durch den Regen, obwohl im Tal die Sonne schien.

Der letzte Wandertag am Freitag sollte eigentlich der schönste Tag der Woche werden, und so wurde heute der Höhepunkt angesteuert – das „Böse Weibele“ auf 2521 m ü. NN. Vom Lesachtal ging es wieder einmal über eine kurvenreiche Mautstraße bis zum Parkplatz an der Hochsteinhütte (2025 m). Hier begann der gut zweistündige Aufstieg, zuletzt über ein sehr steiles, von riesigen Felsbrocken übersätes Gelände, so dass es teilweise nur noch auf allen Vieren voran ging. Rissen beim Hinweg hin und wieder die dichten Wolken auf, so verfinsterte sich auf dem Rückweg der Himmel immer mehr – und es begann auch wieder einmal zu regnen.

Doch tat das der guten Stimmung bei der ganzen Wanderwoche keinen Abbruch, und so konnte beim Abschlussabend eine gute Bilanz gezogen werden. In gewohnter, lustig, fröhlicher Art, mit Sketchen und Gesang feierten die Tauniden das Ende der Wanderwoche. Den Wanderführern – Jörg Öhne, Gudrun und August Meier – wurde für die exzellente Organisation aufs Herzlichste gedankt, denn für die Querelen von Petrus hatten sie keinen Einfluss.

Am nächsten Tag wurde die Heimfahrt angetreten. Alle sind gut in der Heimat gelandet und freuen sich schon auf 2010, wenn es wieder heißt „wir fahren in die Wanderwoche“, dann in den Bayrischen Wald.