Im Englischen Garten

Bei der Wanderung am Nachmittag waren 18 Wandersleute dabei. Die Wanderung wurde von Christiane von Schuckmann und Hubert Henrici geführt. Die Landgräflichen Gärten in Bad Homburg sollten näher betrachtet werden. Vom Gothischen Haus ging es unter blühenden Kastanienbäumen über die Tannenwaldallee zunächst in Richtung Schloss. Mit dem Bau dieser Achse wurde um 1770 begonnen, als Landgraf Friedrich V. damit eine Verbindung in den Taunus bis zum Limes schuf. Im nächsten Schritt erwarb er Land und ließ insgesamt 15 verschiedenen Gärten und Waldbereiche anlegen. So den großen Tannenwald, den er besonders liebte und den späteren Hirschgarten. Das älteste Parkgelände ist der „Kleine Tannenwald“, ursprünglich mit vielen chinesischen Elemente für die Landgräfin Caroline angelegt. Im Besitz der Schwiegertochter Elisabeth (Eliza) erfuhr er ab 1820 eine Neugestaltung im englischen Stil mit dem dominierenden Weiher. Noch heute kann man die damals gebaute Schweizerei, den Meiereihof und den interessanten Eiskeller besichtigen. Die englische Königstochter investierte große Beträge, um die Versorgung des Hofes, aber auch der Waisenkinder und Armen der Stadt mit Milchprodukten sicher zu stellen. Alle 5 Söhne des Landgrafen bekamen einen Garten zur jeweils eigenen Gestaltung und Nutzung. Im Laufe der Zeit sind diese aber parzelliert und bebaut worden. Einzig der Gustavsgarten ist bis heute als Park erhalten und erfreut die Besucher durch die zahlreichen alten Solitärbäume von auserlesener Schönheit. Sehr versteckt ist eine Erinnerungssäule im ehemaligen „Englischen Garten“. Auf vier Löwenfiguren gegründet steht eine aus Sandstein gefertigte Baumskulptur, deren Äste als Stümpfe ausgebildet sind zum Zeichen für das tragische Ende der vor 400 Jahren begründeten und 1866 ausgestorbenen Linie der Landgrafen von Hessen-Homburg. Die geschichtlich geprägte Wanderung, die den zeitlichen Rahmen der geplanten zwei Stunden weit überschritt, endete im Großen Tannenwald mit einem kleinen Picknick.